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Modul 20: Spiele gehen immer, auch in Online-Workshops

Sirkka 02/09/2021

In Modul 20 gibt es heute einen Impuls zum Thema Gamification. Und zwar geht es u.a. um die digitale Spielesammlung von Caspar Siebel.

Inhaltlich bauen die Module aufeinander auf, du kannst aber natürlich auch nur diejenigen öffnen, die du spannend findest. Die Lektionen sind in folgende Info-Nuggets gegliedert:

INTRO – 🎁 In Modul 1-8 gibt es Smart Learning Basics
EXPLORE – 🎁 In Modul 9-18 erkundest du AR und 3D Lernwelten
REMOTE HACKS – 🎁 In Modul 19-24 gibt es Best of Remote Learning Tools

Schön, dass du dabei bist!

Spiele sind wichtig. Egal ob als Ice Breaker, Auflockerung nach dem Mittagessen oder zur Wiederholung von bereits bearbeiteten Inhalten. Smart Learning ohne Spiele ist wie eine Suppe ohne Salz. Spiele lassen sich sehr einfach mit Hilfe einer QR-Code Ralley gestalten, um z.B. nach dem Mittagessen eine kleine Tour durch das Büro zu starten. Wir haben sogar ein Smart Learning Escape Game entwickelt, bei welchem die Lernenden all ihr neues Wissen anwenden müssen, um sich in nur 40 Minuten aus einem Raum zu befreien.

Knifflige Aufgaben, die zum Denken und Knobeln anregen, sind sehr effektiv im Hinblick auf die Lernwirksamkeit. Komplexe Fragestellungen zu lösen oder sich intensiv mit Rätseln zu befassen spornt die Lernenden an und fördert die intrinische Motivation. Zudem stärkt es die Zusammenarbeit im Team. Dieses Prinzip wird auch von Henning Beck empfohlen, der als Neurowissenschaftler für Lernen mehrere Bücher verfasst und im April 2021 einen echt spannenden Podcast in der SAP Podcast-Reihe vom Education Newscast aufgenommen hat. In diesem Podcast geht es um die Funktionsweise im Gehirn und darum, wie Informationen aufgenommen, verarbeitet und gespeichert werden. Es wird zudem darauf eingegangen, wie wichtig der Schlaf für das Abspeichern und Verarbeiten bzw. Verknüpfen von Informationen ist. Wenn Informationen als relevant betrachtet werden, merkt das Gehirn sich das, indem sich die Aktivitätsmuster anpassen. Diese Anpassung der Aktivitätsmuster ist das, was wir als Lernen bezeichnen.

Lernen ist nach Beck dann am effizientesten, wenn sowohl Neugierde besteht als auch eine aktive Beteiligung gefördert werden kann.

Und genau dies kann mit Spielen wunderbar umgesetzt werden. Dabei sind folgende didaktische Prinzipien zu beachten:

1. Ein Geheimnis oder Rätsel (vor-)stellen
2. Neugier wecken, anstatt viele sachliche Informationen in einem Vortrag zu erklären
3. Den Weg zur Lösung aktiv durch Fragen begleiten
4. Tests einbauen, als Reaktivierung des Gelernten im Gehirn

Die Lehr- und Lernforschung bietet umfassende Erkenntnisse dazu, wie effektives Lernen gefördert werden kann. Hierzu gerne mal einen vertiefenden Blick in das Kaptitel zur empirischen Weiterbildungsforschung meiner Dissertation werfen. Laut Henning Beck lernen Menschen durch Überraschung, durch “Aha-Momente”, durch komplett neuartige Muster, die sie noch nicht kennen. Wie bei Geschenken zu Weihnachten. Oftmals geht es mehr um die Verpackung, als um das Geschenk selbst. Es geht darum, wie die Inhalte präsentiert bzw. verpackt werden. Ohne Verpackung wäre Weihnachten laut Beck total langweilig, “das will ja keiner”. Und diese Annahme würde ich definitiv bestätigen.

Was bedeutet das nun im Kontext Lernen?? Es geht um das Auspacken, um die Spannung und die große Neugier, was sich dahinter verbirgt. Dieses Prinzip kann man gezielt beim Lernen nutzen, indem mit Spielen bestimmte Reize platziert werden. Denn: Das Gehirn geht mit Annahmen durch die Welt (predictive coding). Erst wenn eine Irritation bzw. Störung festgestellt wird, findet lernen statt. In diesem Sinne werden vorhandene Muster kontinuierlich angepasst und erweitert.

Auch im agilen Kontext eignen sich Spiele sehr gut, um komplexe Zusammenhänge und Methoden wirklich zu verstehen. Beeindruckt hat mich schon immer das Ball Point Game. Bei diesem müssen mehrere Teams unter klar definierten Regelungen selbstorganisiert die eigenen Prozesse und Abläufe optimieren. Zum Ball Point Game gibt es eine Anleitung von HR Pioneers zum Download. Folgende Video zeigt wie es funktioniert:

Beliebt sind aber auch ganz klassische Spiele. Wer von euch kennt noch 1,2 oder 3 von und mit Michael Schanze? Die Jahrgänge ab 1975 könnten das noch kennen. Dieses Spielprinzip lässt sich sehr einfach auf den Lernkontext übertragen. So haben wir ein 1,2 oder 3 Smart Learning Game entwickelt auf Basis von PowerPoint. Also super simpel. Hier die Datei zum Download und bearbeiten. Die Fragen sind nämlich viel zu leicht. Aber euch fallen bestimmt noch Bessere ein. Alle Animationen und Sounds sind in PowerPoint bereits eingebunden und: Das funktioniert analog in einem F2F Setting genauso wie Remote in einer VC-Session. In einem Präsenzsetting gibt es zusätzlich noch folgende Vorteile:

  • Bewegung
  • Münzen sammeln und Preise gewinnen
  • Gemeinsames Team-Erlebnis

Und wie macht man das jetzt alles REMOTE?

Das ist in der Tat nicht ganz einfach, weil die meisten Spiele nicht 1:1 in einer virtuellen Umgebung angewendet werden können.

ABER es gibt eine Lösung.

Und das ist die digitale Spielesammlung von Caspar Siebel, der unterschiedliche Spiele für Remote Workshops gebündelt und dazu noch wunderschön illustriert hat. Viel Freude beim Stöbern und ausprobieren:

Weitere Informationen und Links

  • Kennst du eigentlich schon die Gefühlsmoster Karten, die man auch Online spielen kann? Hier geht es zur Gefühlsmonster Online Toolbox
  • Gestalte mobile Abenteuer und interaktive Guides für Smartphones und Tablets mit Actionbound

Freu` dich auf morgen:

…..da geht es um mmhmm.