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Modul 9: Best Of Augmented Reality (AR) Apps

Sirkka 02/09/2021

In Modul 9 geht es darum, die Funktionsweise von Augmented Reality (AR) zu verstehen und XR-Apps (Extended Reality) selbst einmal auszuprobieren. Erlebe Smart Learning!

Inhaltlich bauen die Module aufeinander auf, du kannst aber natürlich auch nur diejenigen öffnen, die du spannend findest. Die Lektionen sind in folgende Info-Nuggets gegliedert:

INTRO – 🎁 In Modul 1-8 gibt es Smart Learning Basics
EXPLORE – 🎁 In Modul 9-18 erkundest du AR und 3D Lernwelten
REMOTE HACKS – 🎁 In Modul 19-24 gibt es Best of Remote Learning Tools

Schön, dass du dabei bist!

Es wird Zeit, nach acht theoretischen, sehr gehaltvollen Inspirationen es endlich selbst auszuprobieren. Wie fühlen sich hybride Welten an? Heute gibt es dazu zwei Videos (1.12 und 1.33 Minuten). Das erste Video veranschaulicht die Funktionsweise von Augmented Reality (AR) mithilfe von speziellen AR-Apps im Handy. Das zweite Video handelt von meiner absoluten Lieblings-AR-App. Seitdem ich diese Applikation entdeckt habe, ist auch mir erst so richtig bewusst geworden, WAS in Augmented Reality für ein gigantisches Potenzial steckt.

Aber beginnen wir einmal mit den Basics – wie genau funktioniert AR?

Was versteht man unter Agumented Reality (AR)?

Übersetzt wird Augmented Reality mit „erweiterte Realität“, in der Fachsprache ist ebenso von „angereicherter Realität“ die Rede. Demnach werden in die reale Welt digitale Elemente eingefügt – direkt auf einem Bildschirm oder in einer Brille. Also vor den Augen des Betrachters. Die virtuellen Informationen und unsere echte Umgebung überlagern sich dabei nur. So kann beispielsweise ein Lagerarbeiter über eine Brille erkennen, in welchem Regal das gesuchte Ersatzteil zu finden ist. Oder der Mechaniker erhält nützliche Informationen über das technische Bauteil, das er reparieren soll. 

Für die erweiterte Realität im klassischen Sinne ist keine komplizierte Technologie, sondern lediglich ein Bildschirm notwendig. So kann der Nutzer die digitalen Elemente über ein Smartphone, ein Tablet oder eine AR-Brille aufrufen. Grundsätzlich kann jedes neuere Gerät, das eine Kamera besitzt, Augmented Reality abbilden. Denn AR-Software nutzt Kamerabild, Mikrofon und andere Sensoren, um in Echtzeit digitale Objekte in die reale Umgebung einzusetzen. 

Wichtig dabei ist: Die erweiterte Realität beschränkt sich nicht nur auf sichtbare, visuelle Elemente. Sie kann auch andere Sinne ansprechen: Intelligente Audiobrillen werden beispielsweise in Museen eingesetzt. Die Brillen erkennen über Sensoren, an welchem Ort der Träger sich befindet und spielen so die passenden Inhalte ab.

Augmentierte Inhalte auf Basis optischer Marker, wie z.B. Sticker

Im Gegensatz zu Virtual Reality (VR) benötigt man für AR i.d.R. keine Brille, sondern nur ein Smartphone oder ein Tablet. Es lassen sich mit Hilfe spezieller AR-Apps jegliche physische Gegenstände (z.B. Sticker, Bücher, Magazine, Icons, Möbel, Maschinen, Roboter, Aufzüge, Pflanzen, Tattoos, Kleidung, Lebensmittel, Medikamente, Autos etc. ) augmentieren und in einen smarten Lernpfad (Learning Journey) integrieren.

Der Gegenstand wird dabei anhand eines optischen Markers (ähnlich wie ein QR-Code), der durch das Smartphone/ Tablet erkannt wird, mit einem digitalen Content überlagert. Beispielsweise mit Bildern, Texten, Videos oder anderen Quellen, die zu weiteren Inhalten im Internet verweisen.

Das Beste daran: ich benötige für eine derartige Verknüpfung weniger als 5 Minuten. Augmented Reality ist also praktisch für JEDEN umsetzbar.

Kleine Info vorab: Mein erstes hybrides Smart Learning Fachbuch wird wohl voraussichtlich im Frühjahr 2023 erscheinen. Eine komplett neue Experience, was das Lesen von Büchern betrifft, da es etliche AR-Inhalte sowie Möglichkeiten zur Co-kreativen Partizipation geben wird. Und ja, ich liebe es, echte Bücher aus Papier in der Hand zu halten, gerade auch deswegen, weil ich so viel mit digitalem Content zu tun habe. Eine fließende Verknüpfung von digital & analog durch augmentierte Inhalte finde ich absolut sinnvoll, da ich sowieso etliche Details aus Fachbüchern zusätzlich noch digital nachschlage.

Im Folgenden geht es um meinen derzeitigen Favoriten, was AR-Experiences & Learning betrifft. Die WDR Zeitzeugen App:

Augmentierte Inhalte frei im Raum platzierbar

Augmentierte Inhalte können nicht nur fixiert via Maker, sondern auch frei in der eigenen Umgebung “projiziert” werden. Neueste Technologien machen es sogar möglich, AR-Inhalte komplett webbasiert (ohne App-Installation) über einen QR-Code abzurufen. Ich habe das mal getestet mit meinem eigenen “Sirkka-Avatar”. Dazu gibt es in den folgenden Modulen noch mehr Informationen, aber zum ersten Ausprobieren gerne einmal folgenden QR-Code über die Kamera deines Smartphones einscannen und dann dauert es nur noch 2 Sekunden, bis ich in deinem Zimmer stehe und tanze – vorausgesetzt, du hast ein AR-ready Device. Hier kommst du zum XR Ninja TEST, um zu prüfen, ob die Systemvoraussetzungen erfüllt sind.

Technisch wurde die tanzende Sirkka mit der rooom Plattform umgesetzt. Letztlich ist die Animation inkl. Tonausgabe natürlich individuell anpassbar. Es gibt aber etliche weitere Beispiele, wie Menschen sich in unser zu Hause augmentieren und ihre Geschichte erzählen können.

Ein grandioses Beispiel ist die App WDR AR 1933-1945. Sie macht erfahr- und spürbar, was die ZeitzeugInnen im zweiten Weltkrieg erlebt haben. Ihre Kriegserfahrungen prägen die nachfolgenden Generationen bis heute. Indem die App die Zeitzeuginnen als echte Hologramme in den persönlichen Raum der Nutzer*innen bringt, ermöglicht sie ein sehr nahes, authentisches Erleben der Menschen mit ihren Geschichten.

Eine Vison, die Realität geworden ist!

Die Idee, dass man Zeitzeugen doch augmentieren könnte, hatte ich bereits schon länger. Vor allem auch in Verbindung mit dem öffentlichen Raum, wie z.B. mit den Berliner Stolpersteinen. Darüber geschrieben habe ich in diesem Blogpost. Und dann wurde meine Vision Realität, als ich die WDR AR APP gefunden habe. Als ich die App getestet habe, saß ich abends in meiner Küche. Es war unbeschreiblich eindrücklich.

Probiere es nun selbst aus, wie sich immersives Lernen anfühlt. Lade dir die kostenlose App “WDR AR 1933 – 1945” herunter:

Die App benötigt einen großen Speicherplatz auf dem Smartphone bzw. Tablet. Wenn du diesen nach dem Testen wieder frei geben möchtest, empfehle ich eine Deinstallation der App.

Weitere XR Anwendungen zum Ausprobieren findest du hier:

Weitere Informationen, Anbieter und Links findest du hier:

  • Einen aktuellen Überblick zu AR-Apps für iOS und Android verdeutlicht das Potenzial in eCommerce, Schule (ja- es gibt schon etliche AR Apps für den Unterricht!!), Gaming und weiteren Lebensbereichen. Ich persönlich finde ja den augmentierten Google Übersetzer verfügbar als App für iOS- und für Android-Geräte unglaublich praktisch.
  • Wer keine VR-Brille hat, kann mit einem VR Cardboard ab 10,00 Euro mit eigenen VR-Experimenten starten: VR Experiences von ZDF, ARTE und WDR bieten einen ersten, qualitativ sehr hochwertigen Einstieg in VR-Erlebnisse. Einmal in Manhatten spazieren gehen, durch den menschlichen Körper navigieren, mitten im Kriegsgebiet stehen oder die Bauten der Inka bestaunen. Alles möglich an nur einem Tag. Ohne Reisekosten und zudem umweltfreundlich.
  • Eine sehr praktische Sammlung von XR-Apps gibt es von Sabine Strauss in einem Padlet
  • Ausmalbilder zum Leben erwecken funktioniert mit QUIVER
  • Eine eigene AR App erstellen, kann man mit UniteAR – inkl. augmentierte Inhalte als 3D Modell, Video oder auch Audio Files erstellen
  • Spannend finde ich auch das Projekt “Mark magic Moments” von MarbleAR – mit der App können auf der ganzen Welt augmentierte Geschichten von Menschen auf der ganzen Welt geteilt werden
  • Eine VR-Auststellung selber machen? Ja, das geht auch. Gestalte VR-Umgebungen innerhalb weniger Minuten als Ausstellung mit Experizer. Ausprobiert habe ich es noch nicht, steht aber auf meiner Liste ganz oben.
  • Mit MozillaHubs können webbasiert eigene 3D Welten erstellt werden
  • Wer seine Kunstwerke zum Leben erwecken möchte (mit augmentierter Animation & Sound) kann das mit EyeJack Creator gestalten. Eine super Inspirationsquelle ist der Hashtag #ARart auf Twitter
  • Faszinierende Kunst-Experiences kann man auch mit Adobe aero umsetzen
  • Mit BundlAR könnt ihr in wenigen Minuten eigene AR-Inhalte erstellen (teurer)
  • Die REFLEKT One Suite bietet eine Plattform, die zudem IoT-basierte Daten in Echtzeit (tracking) in AR-Inhalte einbinden kann (teurer)
  • Die rooom AG bietet viele unterschiedliche AR-Lösungen in diversen Preisspannen an. Von der Erstellung der AR-Inhalte übder Scanner-Apps bis hin zur Plattform. Ab 15,- kann man z.B. Printmaterialien oder Bücher augmentieren und Wow-Momente des Lernens kreieren
  • Die MERGE EDU Plattform kann als Klassen- oder schulweite Lizenz erworben werden. Hier gibt es aber auch freie Testversionen, um erste eigene 3D Hologramme erstellen zu können.
  • Mit dem BlippAR Studio können augmentierte Lernwelten erzeugt werden. BlippAR bietet Schulungsanbietern einen 3-monatigen freien Zugang aufgrund COVID an.
  • Mit 3DQR können super schnell eigene AR-Szenen erstellt werden
  • Relativ neu am Markt ist Augmelity. Die Homepage ist etwas unübersichtlich. Vor kurzem gab es eine Ankündigung zu neuen Features im Bildungsbereich. Muss man mal im Blick behalten, wie sich die Lösung entwickelt.
  • Für H5P gibt es seit 2020 eine neue AR Funktion, die Nele Hirsch auf Ihrem Blog erläutert
  • AR selber zeichnen? Ja, das geht auch. Zum Beispiel mit dem AR Makr (iOS app) – leider nur für ipads nutzbar:

Freu` dich auf das nächste Modul:

…..da geht es um immersives Lernen mit 3D Hologrammen.